Psychologische Sicherheit für erfolgreiche Teams
Psychologische Sicherheit für erfolgreiche Teams
Sich sicher fühlen, ist nicht nur im Flugzeug wichtig, sondern auch bei der Zusammenarbeit im Team. Eine „sichere Arbeitsumgebung“ fördert das Engagement im Team, die Motivation und ermöglicht bessere Arbeitsergebnisse. Warum brauchen Teams Sicherheit und wie könnt ihr diese untereinander fördern? Lest in diesem Artikel wie psychologische Sicherheit eurer Team stärkt und welche 5 Tipps euch helfen, eine offene Atmosphäre im Team zu fördern.
Unsicherheit und Angst als Vertrauenskiller
Stell keine dummen Fragen! Zeig keine Schwäche! Und gibt Fehler lieber nicht zu!
Kritisiere nicht den Status Quo – das haben wir ja schließlich schon immer so gemacht!
Das sind Glaubenssätze, die in Form von offen kommunizierten oder indirekt geltenden Verhaltensregeln in Teams vorherrschen können. So entsteht ein Klima von Misstrauen und Angst. Dann äußere ich im Teammeeting also nicht diesen einen Gedanken, den ich zu einem neuen Produkt hatte. Die Führungskraft könnte meine unkonventionelle Idee blöd finden und direkt abmoderieren. Ziemlich unangenehm, das bekommen ja alle mit. Oder aber ein Projekt könnte ziemlich in die Hose gehen, weil die Kollegin ihre Zweifel dazu nicht geäußert hat. Aus Sorge davor, dass ihr Einwand unberechtigt gewesen wäre oder weil sie einen anderen Kollegen nicht auf dessen Fehler ansprechen will. Sie möchte lieber die “Harmonie” bewahren.
Angst vor sozialer Ablehnung oder destruktiver Kritik blockieren uns im Denken und Handeln. So können keine neuen Ideen entstehen, die Innovationsfähigkeit des Teams bleibt gering. Nicht angesprochene Fehler führen irgendwann zu größeren Vorfällen, die durch eine vertrauensvolle Kommunikation hätten verhindert werden können. Das kostet oft Zeit und Geld.
Vertrauen als Grundlage für Teamerfolg
Vertrauen ist die Basis für eine gute Zusammenarbeit und ermöglicht, dass Konflikte konstruktiv gelöst werden. Es entsteht durch die wahrgenommene Psychologische Sicherheit im Team. Damit ist die Überzeugung gemeint, dass eine sichere Atmosphäre untereinander besteht, in der zwischenmenschliche Risiken eingegangen werden können. Zum Beispiel indem Gedanken und Ideen äußert werden können, bei denen man zunächst unsicher ist und sich verletzlich fühlt. Dies sind Momente, in denen man nicht genau weiß, wie das Team reagieren wird und man gefühlt „etwas riskiert“. Dazu gehört auch, sich so verhalten zu können, wie man ist, sich also nicht verstellen zu müssen.
Besteht das Gefühl Psychologischer Sicherheit im Team wird es möglich, dass sich Personen gegenüber ihren Kolleg*innen und Führungskräften öffnen. So erhalten neue Ansichten mehr Raum und ein konstruktiver Austausch entsteht. Keiner muss befürchten, abgelehnt zu werden. In dieser Atmosphäre lässt es sich besser lernen und neue Ideen entwickeln. So werden positive Emotionen wie Selbstvertrauen, Stolz und Erfolg gefördert. Dadurch entstehen hilfreiche Ressourcen, die ihr als Team bei Herausforderungen nutzen könnt – euer Team wird resilient.
Lies hier was resiliente Teams sind und wie sie Herausforderungen bewältigen! Hier geht´s zum Artikel
Gleichzeitig wird eine Fehlerkultur im Team gefördert. Natürlich nur, wenn alle diese Haltung teilen und leben. Hierauf solltet ihr euch vorher einigen und eine gemeinsame Teamkultur entwickeln. Beispielsweise solltet ihr besprechen, wie Feedback gelebt wird und welchen Raum es für persönlichen Austausch gibt, um die Entstehung von Vertrauen zu ermöglichen. Führungskräfte sollten als Vorbild vorrangehen und die psychologische Sicherheit im Team proaktiv fördern.
5 Tipps für mehr psychologische Sicherheit in eurem Team
Die psychologische Sicherheit in einem Team hängt davon ab, in welchem Maße sie von den einzelnen Personen individuell wahrgenommen und empfunden wird. Verschiedenen Faktoren diese persönliche Wahrnehmung oder andere Prozesse im Team beeinflussen.
Deshalb kann die psychologische Sicherheit schwanken und es ist wichtig, regelmäßig alle Teammitglieder zu fragen, wie sie die zwischenmenschliche Sicherheit aktuell einschätzen. Beispielsweise “Wie zuversichtlich bist du, dass du keine Vorwürfe oder destruktive Kritik erfährst, wenn du einen Fehler zu gibst oder machst?“. Nutzt diese Tipps, um eine gute Teamatmosphäre zu fördern:
Vielen Dank an meine Praktikantin Emily, mit deren Unterstützung und wertvollen Feedback ich diesen Artikel erstellt habe!
Wer schreibt hier?
Hi, ich bin Franzi! Als Psychologin, Systemische Coach und Beraterin begleite ich die persönliche und berufliche Entwicklung von Teams und Führungskräften in Workshops oder Business Coachings. Gemeinsam mit mir findet ihr heraus, was ihr braucht, um gut arbeiten zu können. Damit möchte ich zu einer modernen Arbeitswelt beitragen, attraktive Unternehmenskulturen entwickeln und mehr Freude, Wohlbefinden und Erfolg im Job erreichen. Mehr über mich liest du hier.
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