Psychologische Sicherheit für erfolgreiche Teams
Psychologische Sicherheit für erfolgreiche Teams
Sich sicher fühlen, ist nicht nur im Flugzeug wichtig, sondern auch bei der Zusammenarbeit im Team. Eine „sichere Arbeitsumgebung“ fördert das Engagement im Team, die Motivation und ermöglicht bessere Arbeitsergebnisse. Warum brauchen Teams Sicherheit und wie könnt ihr diese untereinander fördern? Lest in diesem Artikel wie psychologische Sicherheit eurer Team stärkt und welche 5 Tipps euch helfen, eine offene Atmosphäre im Team zu fördern.

Wenn Vertrauen fehlt, bleibt Leistung aus
„Stell keine dummen Fragen!“
„Zeig bloß keine Schwäche!“
„Mach keine Fehler – oder halt sie besser unter Verschluss!“
Solche unausgesprochenen Regeln – oft subtil, manchmal offen kommuniziert – prägen viele Teams. Sie führen zu Unsicherheit, Denkblockaden und Stillstand. Denn wer Angst hat, sich zu zeigen, wird sich zurückhalten:
Die Kollegin äußert ihre Bedenken nicht. Der Impuls für ein neues Produkt wird im Meeting nicht geteilt. Fehler bleiben unausgesprochen – aus Sorge, das Gesicht zu verlieren.
So entsteht ein Klima von Zurückhaltung statt Weiterentwicklung. Innovation und Teamerfolg bleiben aus. Und das kann schnell teuer werden.
Vertrauen als Grundlage für Teamarbeit
Vertrauen im Team entsteht nicht einfach so – es entsteht durch psychologische Sicherheit. Was bedeutet das genau?
Psychologische Sicherheit meint die Überzeugung, dass im Team ein Umfeld herrscht, in dem man zwischenmenschliche Risiken eingehen kann – also:
- Fragen stellen
- Kritik äußern
- Fehler zugeben
- Ideen teilen, auch wenn man unsicher ist
- sich zeigen, wie man ist
Kurz gesagt: Man fühlt sich sicher, man selbst zu sein. Wenn diese Sicherheit da ist, passiert etwas Wesentliches:
Menschen öffnen sich. Neue Ideen bekommen Raum. Feedback wird konstruktiv. Teams lernen aus Fehlern, statt sie zu vertuschen. Und sie wachsen an Herausforderungen – gemeinsam. Das stärkt die Teamresilienz.
Was psychologische Sicherheit möglich macht
- Mehr Innovationsfähigkeit: Ideen werden früher und offener eingebracht
- Konstruktive Konflikte: Kritik wird nicht als Angriff empfunden
- Bessere Fehlerkultur: Lernen wird zur gemeinsamen Aufgabe
- Mehr Resilienz: Herausforderungen werden als Team getragen
- Stärkere Leistung: weil Vertrauen Energie freisetzt, statt sie zu blockieren
5 Tipps für mehr psychologische Sicherheit in eurem Team
1. Seid neugierig!
Stellt offene Fragen – aus echtem Interesse. Versucht zu verstehen, wie Entscheidungen zustande kamen oder warum jemand so gehandelt hat. Das schafft Verbindung.
2. Feed back & forward!
Nicht nur kritisieren, wenn etwas schiefläuft. Fragt auch mal, wie ihr in bestimmten Situationen gewirkt habt – und was gut gelaufen ist. Das stärkt Vertrauen & Lernen auf Augenhöhe.
3. Fehler gehören zum Lernprozess!
Sprich über Fehler – gerade deine eigenen. Wer sich dazu bekennt, macht es anderen leichter, offen zu sein. Das ist gelebte Entwicklungskultur.
4. Vermeidet vorschnelle Schuldzuweisungen!
Statt: „Warum hast du das nicht gemacht?“ → Lieber: „Es kann sein, dass ich deine Mail übersehen habe. Könntest du sie nochmal schicken?“ So entsteht Kooperation statt Verteidigung.
5. Übt wertschätzende Kommunikation!
Aktives Zuhören, Nachfragen, Signale wahrnehmen – auch non-verbal. Wer sich gesehen fühlt, fühlt sich sicherer. Und das wirkt weit über das Gespräch hinaus.
Fazit Psychologische Sicherheit ist kein Extra – sondern die Basis
Ein gutes Team ist nicht das, in dem alle einer Meinung sind. Sondern das, in dem alle ihre Meinung sagen können – ohne Angst vor Gesichtsverlust oder Abwertung.
Psychologische Sicherheit ist kein weicher Faktor. Sie ist die Grundlage für Leistung, Kreativität und Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Mehr davon für euer Team?
Möchtet ihr herausfinden, wie ihr psychologische Sicherheit in eurem Team gezielt aufbauen könnt – auf eine Weise, die zu euch passt?
Ich begleite Teams und Führungskräfte dabei, neue Kommunikationswege zu entwickeln, Vertrauen zu stärken und den Umgang mit Fehlern oder Spannungen zu verbessern.
Vielen Dank an meine Praktikantin Emily, mit deren Unterstützung und wertvollen Feedback ich diesen Artikel erstellt habe!

Wer schreibt hier?
Hi, ich bin Franzi! Als Psychologin, Systemische Coach und Beraterin begleite ich die persönliche und berufliche Entwicklung von Teams und Führungskräften in Workshops oder Business Coachings. Gemeinsam mit mir findet ihr heraus, was ihr braucht, um gut arbeiten zu können. Damit möchte ich zu einer modernen Arbeitswelt beitragen, attraktive Unternehmenskulturen entwickeln und mehr Freude, Wohlbefinden und Erfolg im Job erreichen. Mehr über mich liest du hier.
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